Treppen im Wohnraum sind oft eine unterschätzte Gefahrenquelle – insbesondere für ältere und behinderte Menschen. Stürze auf Treppen können schwerwiegende Folgen haben, und in Deutschland passieren jährlich tausende solcher Unfälle. Tatsächlich sterben hierzulande mehr Menschen infolge von Treppenstürzen als bei Verkehrsunfällen. Daher ist es entscheidend, Treppen sicher zu gestalten und verschiedene Hilfsmittel einzusetzen, um Unfälle zu vermeiden.
Baurechtliche Vorgaben für Immobilien
In Mehrfamilienhäusern müssen Treppen eine nutzbare Laufbreite von mindestens 1 Meter haben, um den baurechtlichen Anforderungen zu entsprechen.
Treppenart | Nutzbare Laufbreite | Steigung | Auftritt |
---|---|---|---|
Vom Baurecht her notwendige Treppe | min. 1 Meter | min. 1,4 Meter, max. 1,9 Meter | min. 2,6 Meter, max. 3,7 Meter |
Vom Baurecht her nicht notwendige Treppe | min. 0,50 Meter | min. 1,4 Meter, max. 2,1 Meter | min. 2,1 Meter, max. 3,7 Meter |














Erschreckende Statistik: Unfälle auf Treppen in Deutschland
Schwer vorstellbar: Derzeit kommen mehr Menschen bei Treppenunfällen ums Leben als im Straßenverkehr: 2013 starben auf deutschen Treppen ca. 4000 Menschen, 17 % mehr als bei Verkehrsunfällen! https://nullbarriere.de/treppenstuerze.htm
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Laut aktuellen Statistiken ereignen sich jährlich etwa 60.000 meldepflichtige Unfälle auf Treppen in Deutschland. Davon führen rund 2.000 zu schweren Verletzungen – oft mit bleibenden gesundheitlichen Schäden. Besonders alarmierend: Etwa 4.000 Menschen sterben jedes Jahr infolge von Treppenstürzen – das sind 17% mehr Todesfälle als im Straßenverkehr. Diese Daten zeigen, wie dringend es ist, Maßnahmen zur Treppensicherheit zu ergreifen.
Ursachen für Treppenunfälle
Warum kommt es so häufig zu Unfällen auf Treppen? Die Ursachen sind vielfältig:
- Demografischer Wandel: Mit einer alternden Bevölkerung wächst die Anzahl der Menschen mit eingeschränkter Mobilität, die ein höheres Risiko für Stürze haben.
- Unzureichende Treppengestaltung: Fehlende oder falsch angebrachte Handläufe, rutschige Stufen oder schlechte Beleuchtung erhöhen das Risiko erheblich.
- Design vor Funktionalität: Ästhetisch ansprechende, aber unsichere Treppenkonstruktionen bergen oft Gefahren.
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Hilfsmittel zur Erhöhung der Treppensicherheit
Um Stürze zu vermeiden, gibt es zahlreiche Hilfsmittel, die den Wohnraum sicherer machen:
Hilfsmittel | Beschreibung | Kosten | Fördermöglichkeiten |
---|---|---|---|
Handläufe | Bieten festen Halt und unterstützen die Balance beim Treppensteigen. | Ab 50 € | Zuschüsse der Krankenkassen |
Rutschfeste Beläge | Verhindern Ausrutschen und sorgen für mehr Grip auf den Stufen. | Ab 10 € pro Stufe | Förderung durch Pflegekassen |
Beleuchtung | Gute Ausleuchtung reduziert das Risiko von Stolperfallen und verbessert die Sichtbarkeit der Stufen. | Ab 30 € | KfW-Förderung „Altersgerecht Umbauen“ |
Stufenmarkierungen | Kontrastreiche Markierungen helfen, die Kanten der Stufen besser zu erkennen. | Ab 5 € pro Stufe | Bezuschussung durch Wohnzuschüsse |
Treppenlifte | Ermöglichen es Menschen mit eingeschränkter Mobilität, Treppen sicher zu überwinden. | Ab 3.500 € | Pflegekasse, KfW, regionale Förderprogramme |
Der Treppenlift als sicherste Lösung
Wenn das Treppensteigen zu einer täglichen Herausforderung wird, bietet ein Treppenlift die optimale Lösung. Hierbei lohnt sich ein gründlicher Treppenlift Test, um das passende Modell zu finden. Verschiedene Bauformen wie Sitzlifte, Plattformlifte oder Hublifte bieten individuell abgestimmte Möglichkeiten. Die Kosten für Treppenlifte können durch verschiedene Förderungen erheblich gesenkt werden:



- Pflegekassen: Bis zu 4.000 € Zuschuss pro Person im Haushalt
- KfW-Förderprogramme: Unterstützung beim barrierefreien Umbau
- Regionale Fördermittel: Je nach Bundesland unterschiedliche Zuschüsse
Installierte Treppenlifte in Deutschland – Ein Blick auf die Zahlen

Die Nachfrage nach Treppenliften wächst stetig. Der demografische Wandel und das steigende Bewusstsein für Barrierefreiheit führen zu einer zunehmenden Verbreitung dieser Hilfsmittel. Die folgende Grafik zeigt die jährliche Anzahl installierter Treppenlifte in Deutschland:
Fazit: Investition in Sicherheit lohnt sich
Treppensicherheit ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit – insbesondere für ältere und behinderte Menschen. Durch gezielte Maßnahmen wie Handläufe, rutschfeste Beläge, Stufenmarkierungen und Treppenlifte lassen sich viele Unfälle vermeiden. Dank zahlreicher Fördermöglichkeiten sind diese Investitionen oft günstiger als gedacht. Ein sicherer Wohnraum bedeutet mehr Lebensqualität – und genau darauf kommt es an.