Die Firma Nordwolle steht vor einem wichtigen Meilenstein: Der Baukran, der monatelang im Winterschlaf verharrte, wird endlich wieder aktiviert. Hintergrund ist die geplante Installation einer Photovoltaik-Anlage auf der firmeneigenen Halle, die im April realisiert werden soll. Doch bevor es ans Montieren der Solarmodule geht, muss der Kran erst einmal aus seiner misslichen Lage befreit werden – ein Abenteuer, das sich zum echten Kraftakt entwickelt.
Vom Winterchaos zur Frühlingsmission
Der Kran stand scheinbar sicher auf dem Firmengelände, doch der lange Winter offenbarte ein Problem: Durch Schnee, Regen und Frost sackte das schwere Gerät immer weiter in den matschigen Boden ein. Als das Team um Unternehmer Michel den Kran schließlich bergen wollte, steckte er fest – die Räder tief in einer gefrorenen Kuhle, umgeben von aufgeweichtem Erdreich. Versuche mit Radlader und Bagger scheiterten kläglich. Die Rettung kam schließlich in Form von „Mammut“, einem riesigen Radlader aus dem nahegelegenen Kieswerk, der mit 18 Tonnen Gewicht und einer Hebekraft von 8 Tonnen die nötige Power lieferte.
Teamwork, Adrenalin und gefrorene Nerven
Mit vereinten Kräften und einer Portion Humor ging es ans Werk. Bei frostigen -5°C nutzte die Crew das gefrorene Terrain, um den Kran zu bewegen, ohne weiter im Schlamm zu versinken. Die Herausforderung: Der Kran musste rückwärts über unebenes Gelände gezogen werden, wobei die Deichsel sich verzog und die Sicherheit immer wieder auf der Kippe stand. „Wenn der umkippt, bist du tot“, kommentierte Michel trocken, während die Spannung bei jedem Ruckeln des Seils spürbar war. Mit Ketten, schwerem Gerät und einer Extraportion Geduld gelang es schließlich, den Kran aus der Grube zu bugsieren – ein Sieg, der mit Rauchpausen und rauen Witzen gefeiert wurde.
Warum der alte Kran unverzichtbar ist
Der 40 Jahre alte Baukran ist für Nordwolle mehr als nur ein Gerät – er ist ein Wirtschaftsfaktor. Seit seinem Kauf für 8.000 Euro hat er sich vielfach amortisiert: Beim Bau der Firmenhalle, der Sanierung des Gutshausdachs oder der Garage ersparte er teure Mietkosten. „Ein Autokran kostet hier schnell 2.000 Euro für vier Stunden“, erklärt Michel. Für Projekte, die sich über Wochen ziehen, wäre das untragbar. Trotz seines Alters ist der Kran ein Multitalent – vorausgesetzt, er übersteht den TÜV-Check. Ein Sachverständiger prüft demnächst Seile, Sicherheitsbleche und den Drehkranz, der bei einem früheren Umkippen schon einmal für Herzklopfen sorgte.
Die PV-Anlage als nächster großer Schritt
Sobald der Kran steht, geht es an die PV-Installation. Die Halle bietet ideale Voraussetzungen, um Solarstrom zu erzeugen und die sonnenreichen Monate optimal zu nutzen. Für Nordwolle ist dies ein weiterer Schritt in Richtung Nachhaltigkeit – und ein Beweis, dass auch alte Technik moderne Projekte vorantreiben kann. Der Kran wird nicht nur Module heben, sondern auch symbolisch zeigen, wie Tradition und Innovation Hand in Hand gehen.
Fazit: Ein Kran, der Geschichten schreibt
Die Aktion zeigt, was norddeutsche Improvisationskunst und robuste Technik leisten können. Von frostigen Herausforderungen bis zu schweißtreibenden Momenten – der Baukran ist bei Nordwolle längst zum Teammitglied geworden. Wer das Video verfolgt, spürt die Leidenschaft hinter dem Projekt: ein Mix aus Pragmatismus, Respekt vor der Technik und dem unerschütterlichen Willen, selbst die kniffligsten Aufgaben zu meistern. Die PV-Anlage wird nicht die letzte Mission sein – aber sicher eine, die den Kran endgültig aus dem Winterschlaf weckt.
Nordwolle beweist: Manchmal braucht es mehr als nur Maschinen – nämlich Herz, Humor und einen Radlader namens Mammut.