Sanierung Renovierung Beginn im Badezimmer scaled Unser Badezimmer stand vor einer grundlegenden Sanierung – nicht nur aus ästhetischen Gründen, sondern auch aufgrund gravierender technischer Mängel. Wie die Bauanalyse zeigte, war das Absacken der Bodenfliesen auf einen unzureichenden Unterbau zurückzuführen. Die Feuchtigkeitsprobleme entlang der rissigen Silikonfugen deuteten zudem auf mangelhafte Abdichtung nach DIN 18534 hin, ein Risiko für Schimmelbildung und Bausubstanz. Die alten, großformatigen Wandfliesen entsprachen nicht mehr den heutigen Standards in Haftung und Wasserschutz. Auch die statisch fragwürdige Abmauerung des Waschbeckens und die veraltete Duschinstallation machten eine Komplettsanierung unumgänglich.

Badezimmer-Sanierung: Modernes Design meets technische Präzision – ein Bauherrenbericht

Unser Badezimmer stand vor einer grundlegenden Sanierung – nicht nur aus ästhetischen Gründen, sondern auch aufgrund gravierender technischer Mängel. Wie die Bauanalyse zeigte, war das Absacken der Bodenfliesen auf einen unzureichenden Unterbau zurückzuführen. Die Feuchtigkeitsprobleme entlang der rissigen Silikonfugen deuteten zudem auf mangelhafte Abdichtung nach DIN 18534 hin, ein Risiko für Schimmelbildung und Bausubstanz. Die alten, großformatigen Wandfliesen entsprachen nicht mehr den heutigen Standards in Haftung und Wasserschutz. Auch die statisch fragwürdige Abmauerung des Waschbeckens und die veraltete Duschinstallation machten eine Komplettsanierung unumgänglich.

Abgesackte Badezimmer Fliesen Bodenfliesen Baumangel Silikon
Silikonfuge Badezimmer Boden gerissen Baumangel

„Ein modernes Bad ist nicht nur optisch ein Hingucker, sondern erhöht auch den Wohnkomfort erheblich.“

Von der Analyse zur Planung: Technische Grundlagen im Fokus

Badezimmer Sanieren
Abbruch ganzes Badezimmer

Bevor das Designkonzept entstand, stand die technische Due Diligence. Ein Gutachter prüfte die Statik der Dachschräge und bestätigte, dass die geplante Badewanne (ca. 200 kg im gefüllten Zustand) durch eine Unterkonstruktion aus feuchtigkeitsresistentem Sperrholz (Dicke: 22 mm) abgesichert werden muss. Für den Bodenaufbau entschieden wir uns für einen zweistufigen Entkoppelungsverbund: Eine Ausgleichsschicht aus Zementestrich gleicht Höhenunterschiede aus, darauf folgt eine Trittschalldämmung (6 mm) und eine Entkoppelungsmatte (Schlüter-DITRA 25), um Rissbildung zu minimieren.

Materialauswahl: Wo Ästhetik auf Funktion trifft

  • Wandfliesen: Großformatige Feinsteinzeugfliesen (60×120 cm) in Grau (RAL 7015) reduzieren Fugen und erleichtern die Reinigung. Verlegt werden sie im Dünnbettverfahren mit flexiblem Haftmörtel (C2TE-S1) für optimale Haftung auf dem Altuntergrund.
  • Bodenfliesen: Beige Natursteinoptik im Format 30×30 cm, rutschhemmend (R10), verlegt mit 4 mm Fugenbreite für thermische Kompensation.
  • Duschbereich: Statt einer einfachen Duschwand setzen wir auf eine bodengleiche Dusche mit linearem Ablauf (Trockenbauweise). Der Unterbau besteht aus einer Gefälledämmplatte (2 % Gefälle) und einer flüssig aufgetragenen Abdichtung nach DIN (z. B. Ardex S7-F). Die Glaswand (8 mm ESG-Glas) wird mittels Edelstahl-Spannankern fixiert, um Schwingungen zu vermeiden.
  • Fußbodenheizung: Hydraulische Heizschleifen (Vorlauftemperatur 35 °C) in Verbindung mit einem Wärmedämmverbundsystem (WDVS) unter dem Estrich sorgen für Energieeffizienz. Ein Raumthermostat mit Feuchtigkeitssensor steuert die Heizleistung.

Detailfragen mit großer Wirkung

Die neue Abmauerung zur Toilette entsteht aus 11,5er-Bimssteinen (Wärmeleitfähigkeit λ = 0,11 W/mK), die mit Armierungsgewebe und Sanierputz (z. B. Baumit StarContact) vorfeuchtet verarbeitet werden, um Risse zu vermeiden. Die dunkle Fliesenverkleidung (Keraflex-Mörtel) dient nicht nur der Optik, sondern schützt vor Spritzwasser.


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Beim runden Glaswaschbecken (12 mm teilvorgespanntes Glas, EN 12543-2) achteten wir auf eine trägerlose Unterbaukonstruktion aus Edelstahl, um punktuelle Lasten abzufangen. Die Dachschräge erhielt einen Kalk-Zement-Putz (Atmungsaktivität > 0,5 m) in Weiß (RAL 9016), kombiniert mit LED-Einbauleuchten (IP65), um Schattenwurf zu minimieren.

PlanungselementMaterial / DesignBesonderheit
WandfliesenGroß, grau (Feinsteinzeug)Modern und zeitlos
BodenfliesenHell, beige (Natursteinoptik)Kontrastreiche Optik
DuschbereichBodengleiche Dusche mit DuschwandBarrierefrei und elegant
WaschbeckenRund, GlasModerner Blickfang
HeizungFußbodenheizungGleichmäßige Wärme
Abmauerung zur Toilette11,5er-Bimssteine, dunkelKlare Raumaufteilung

Tipp: Bei der Fliesenverlegung immer einen „Begehschutz“ gemäß Herstellerangaben einhalten – bei unserem Feinsteinzeug waren es 72 Stunden. Und: Ein detailliertes Rohrleitungsprotokoll erspart später Sucharbeiten bei Leckagen!

Lessons Learned: Fachwissen als Schlüssel zum Erfolg

  • Abdichtung: Schlüsselthema! Wir nutzten eine Kombination aus Bahnenabdichtung (Dusche) und Beschichtungen (Wandanschlüsse) mit Dichtbändern.
  • Elektrik: Alle Steckdosen sind nach DIN 57100 (VDE 0100) im Feuchtraumbereich mit FI-Schutz (30 mA) gesichert.
  • Lüftung: Ein leiser Rohrventilator mit Feuchtesensor (ca. 25 dB) gewährleistet den Mindestluftwechsel nach DIN 1946-6.

Fazit: Mehr als nur Optik

Eine Badsanierung erfordert ein Zusammenspiel von Design und Technik. Durch den Einbau der Fußbodenheizung sparen wir laut Energieberater rund 15 % Heizkosten. Die Materialkosten lagen bei ca. 18.000 € (exkl. Gewerke), wobei allein 30 % auf Abdichtung und Unterbau entfielen – eine Investition in Langlebigkeit. Wer ähnliches plant, sollte frühzeitig einen Bauphysiker für die Feuchtraumplanung hinzuziehen und auf Zertifikate (z. B. „Blauer Engel“ für emissionsarme Materialien) achten.

Mit diesem Mix aus technischer Sorgfalt und gestalterischer Klarheit entsteht nicht nur ein Wohlfühlbad, sondern ein langfristig werthaltiges Investment.

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