Gelb-Orange Wand im Wohnzimmer

Streichen & Renovieren von Haus und Wohnung

Ein kleiner Artikel von mir. Als Handwerker muß auch ab und zu der Pinsel zu Hand genommen werden.

Eine frische Farbe an den Wänden gehört zu den effektivsten und zugleich günstigsten Möglichkeiten, Räumen oder einem ganzen Haus neuen Glanz zu verleihen. Doch hinter einem professionellen Anstrich steckt weit mehr als nur ein Pinselstrich. Dieser Ratgeber begleitet Sie Schritt für Schritt – von der Vorbereitung über die Materialwahl bis hin zu den Kosten und der energetischen Sanierung mit einem Wärmedämmverbundsystem (WDVS).

Sie suchen einen erfahrenen Partner für Ihr Maler- oder Fassadenprojekt in der Region Mönchengladbach? Der Malerbetrieb bei Mönchengladbach bietet Ihnen kompetente Beratung, präzises Handwerk und eine Umsetzung nach modernsten Standards – vom klassischen Innenanstrich bis zur energieeffizienten Fassadendämmung.


Teil 1: Die gründliche Vorbereitung – Basis für ein perfektes Ergebnis

Ein gelungenes Streichergebnis entsteht zu rund 70 % durch die richtige Vorbereitung. Wer diesen Schritt unterschätzt, riskiert sichtbare Mängel oder eine verkürzte Haltbarkeit des Anstrichs.

Farbrolle

Innenbereich

  • Leerräumen und Abdecken: Möbel sollten möglichst aus dem Raum entfernt werden. Große Stücke stellt man in die Raummitte und deckt sie mit luftdichter Abdeckfolie ab. Für Böden empfiehlt sich Malervlies mit rutschfester Unterseite, das auch Farbtropfen zuverlässig aufnimmt. Steckdosen, Lichtschalter und Türrahmen werden sorgfältig abgeklebt.
  • Untergrund prüfen und reinigen: Fett, Staub oder Nikotinrückstände lassen sich mit speziellen Reinigern oder Sugar-Seife entfernen. Lose Tapetenbahnen müssen abgenommen oder nachgeklebt werden. Glatte Oberflächen sollten leicht angeschliffen werden, um die Haftung der neuen Farbe zu verbessern.
  • Schäden beheben:
    • Risse im Putz mit Flexspachtel oder Tiefengrund behandeln.
    • Dübellöcher und größere Vertiefungen mit Gips oder Acrylspachtelmasse schließen.
    • Nach dem Trocknen erfolgt das Glätten mit feinem Schleifpapier.
  • Altanstrich prüfen: Wände, die beim Abwischen Farbe abgeben, sind nicht tragfähig. Hier ist eine Haftgrundierung oder vollständige Entfernung notwendig.
  • Grundierung auftragen: Unverzichtbar, besonders auf saugenden Untergründen. Sie verhindert ein fleckiges Streichergebnis, spart Farbe und erhöht die Lebensdauer des Anstrichs.

Außenbereich (Fassade)

  • Untergrundprüfung: Lose Farbschichten oder Abplatzungen müssen entfernt werden. Bei stark verschmutzten Fassaden empfiehlt sich eine Hochdruckreinigung mit Bedacht, um den Putz nicht zu beschädigen.
  • Schäden erkennen: Haarrisse, Putzabplatzungen oder aktive Bewegungsrisse sind ernstzunehmende Anzeichen. Setzungsrisse erfordern in vielen Fällen statische Überprüfung durch einen Fachmann.
  • Ausbessern und Spachteln: Für kleine Schadstellen eignet sich Fassadenspachtelmasse, bei größeren Bereichen ist Neuverputzen notwendig.
  • Algen- und Pilzbefall beseitigen: Eine gründliche Behandlung mit Fungizid oder Algizid verhindert, dass die Verfärbungen später durchschlagen.
  • Grundieren: Ein Fassadentiefgrund sorgt für gleichmäßige Saugfähigkeit und bereitet die Fläche optimal auf die neue Farbe vor.

Kostenvergleich pro m²: Innen vs. Außen vs. WDVS

Skala: 0–200 €/m² • Balken zeigen den Kostenbereich (Minimum–Maximum)

Hinweis: Richtwerte; regionale Unterschiede, Gerüst- und Objektzustand können die Kosten deutlich beeinflussen.

Teil 2: Die Wahl der richtigen Farbe und Technik

Wer die eigenen vier Wände in trendigem Grün streichen möchte, sollte bei der Wandfarbe genauer hinsehen: Öko-Test hat 19 Farben getestet, zehn davon enthielten kritische Stoffe. https://www.zdfheute.de/ratgeber/oekotest-wandfarbe-100.html

Die richtige Farbauswahl hängt stark vom Einsatzbereich ab – Innenräume erfordern andere Eigenschaften als Fassaden.

Innenbereich

  • Wohn- und Schlafzimmer: Dispersionsfarben auf Acrylbasis sind Standard. Sie sind leicht zu verarbeiten, geruchsarm und strapazierfähig. Matte Oberflächen wirken wohnlich, während seidenmatte Varianten etwas robuster sind.
  • Küche und Bad: Hier kommen spezielle Feuchtraumfarben oder Silikatfarben zum Einsatz, die schimmelhemmend und diffusionsoffen sind. Sie verhindern Schimmelbildung in stark beanspruchten Bereichen.
  • Decken: Deckenfarben sind besonders spritzarm und lassen sich leichter gleichmäßig verteilen.

Baumwollfarbe für Innen aufsprühen!

Außenbereich

  • Dispersionsfarben: Widerstandsfähig gegen Wetter und UV-Strahlung, gleichzeitig atmungsaktiv.
  • Silikatfarben: Binden sich mineralisch mit dem Putz, sind extrem langlebig und ideal für denkmalgeschützte Gebäude.
  • Silikonharzfarben: Premiumklasse mit Lotus-Effekt – Wasser perlt ab, Schmutz haftet kaum, die Fassade bleibt lange sauber.

Arbeitstechnik

  • Grundregel: Von oben nach unten arbeiten.
  • Zuerst Kanten und Ecken mit einem Pinsel streichen, anschließend große Flächen mit der Rolle ausfüllen.
  • Außenfassaden sollten bei Temperaturen zwischen 10 und 25 Grad Celsius gestrichen werden, um optimale Trocknung zu gewährleisten.

Tabelle: Farbarten im Überblick

FarbeEinsatzbereichVorteileNachteilePreisniveau
DispersionsfarbeInnenräume, FassadenLeicht zu verarbeiten, günstigMittelmäßige Haltbarkeit außen
SilikatfarbeInnen (Feuchträume), AußenSchimmelhemmend, extrem langlebigNur auf mineralischen Untergründen€€
SilikonharzfarbeFassadenSchmutzabweisend, diffusionsoffenHoher Preis€€€
LatexfarbeInnen (Treppenhäuser, Flure)Sehr strapazierfähig, abwaschbarWeniger diffusionsoffen€€

Teil 3: Die Kosten – Was kommt auf mich zu?

Neben den Materialkosten spielen Löhne, Gerüstbau und Anfahrtswege eine große Rolle.

  • Innenarbeiten: 8–18 €/m² reine Arbeitsleistung.
  • Außenfassaden: 15–35 €/m², je nach Zustand der Fassade und notwendiger Gerüststellung.
  • Materialkosten:
    • Innenfarbe: 20–50 €/10 l
    • Fassadenfarbe: 50–120 €/15 l
    • Grundierung: 15–40 €/10 l

Beispiel: Für eine 150 m² große Wohnung liegen die Gesamtkosten (Material + Arbeitsleistung) bei rund 2.400–2.700 €.


Teil 4: Wärmedämmverbundsystem (WDVS) – Energetische Sanierung

Ein WDVS steigert nicht nur die Energieeffizienz, sondern sorgt auch für moderne Fassadenoptik und erhöht den Immobilienwert.

Aufbau eines WDVS

  1. Dämmplatten (EPS, Mineralwolle, Holzfasern)
  2. Armierung mit Mörtel und Gewebe
  3. Oberputz und Schlussbeschichtung

Vorteile

  • Heizkostenersparnis bis zu 30 %
  • Höherer Wohnkomfort im Sommer wie im Winter
  • Verbesserter Schallschutz
  • Wertsteigerung der Immobilie

Kosten und Förderung

  • 120–200 €/m² inkl. Material und Arbeitsleistung
  • Fördermöglichkeiten über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG), oft mit Zuschüssen oder zinsgünstigen Krediten der KfW

Fazit: Professionell statt Pfusch

Ob Innenräume oder Fassade – ein Anstrich ist mehr als Kosmetik. Er schützt, verschönert und steigert den Wert der Immobilie. Gründliche Vorbereitung, hochwertige Materialien und die fachgerechte Ausführung durch Profis sind entscheidend für Langlebigkeit und ein perfektes Ergebnis.

Wer zusätzlich auf ein WDVS setzt, profitiert langfristig von niedrigeren Energiekosten und einer nachhaltigen Wertsteigerung seines Hauses.