Heizen mit Technik – zwei Systeme im Vergleich
In Zeiten hoher Energiepreise suchen viele Hausbesitzer nach günstigen Alternativen zur klassischen Zentralheizung. Zwei Lösungen stehen dabei besonders im Fokus: Split-Klimageräte und Luft-Wasser-Wärmepumpen.
Split-Klimageräte sind kompakte Systeme zum Heizen und Kühlen einzelner Räume – schnell installiert, vergleichsweise günstig in der Anschaffung und ideal für Nachrüstungen.
Luft-Wasser-Wärmepumpen dagegen ersetzen meist die komplette Heizungsanlage. Sie arbeiten zentral, gelten als besonders effizient, sind jedoch deutlich teurer und aufwendiger im Einbau.
Doch welches System passt besser zu welchem Haus – und ab wann lohnt sich die Investition wirklich? Der folgende Ratgeber liefert alle Antworten und geht tief in die Materie der Split-„Heizung“.
Kurz Vorab. Es gibt staatliche Förderung für Wärmepumpen, für Split-Geräte gilt:
Klassische Split- und Multisplit-Klimaanlagen sowie mobile Klimaanlagen zum Kühlen eines Wohngebäudes werden für Privatpersonen nicht gefördert.
Quelle: https://www.bosch-homecomfort.com/de/de/wohngebaeude/wissen/ratgeber-kuehlen/klimaanlage/foerderung-klimaanlage/
1. Warum Split-Klimaanlagen beim Heizen immer beliebter werden
Explodierende Energiepreise, veraltete Ölheizungen und hohe Investitionskosten für Wärmepumpen – viele Hauseigentümer stehen vor der Frage: Gibt es eine effizientere und gleichzeitig bezahlbare Alternative?
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Video Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=rqcA2ds2bI4
Genau an diesem Punkt setzen Split-Klimageräte an. Ursprünglich als reine Kühllösungen gedacht, nutzen moderne Geräte inzwischen effizient arbeitende Wärmepumpentechnologie – und machen so das Heizen einzelner Räume bereits ab etwa 1.000 Euro pro Gerät möglich.
Trotz scheinbar einfacher Montage sollten Sie den Einbau nicht selbst übernehmen, sondern sich an ein qualifiziertes Fachunternehmen wenden – etwa an REMI Klimatechnik oder ähnliche Anbieter. Denn nur durch fachgerechte Installation lassen sich Leistung, Effizienz und Sicherheit wirklich gewährleisten.
Ein Praxisbeispiel aus einem YouTube-Video zeigt:
„Ich habe mein 65 m² großes Haus von 1920 komplett mit zwei Split-Klimaanlagen ausgestattet. Seitdem ist die Ölheizung aus. Meine Heizkosten haben sich von 600 € auf nur noch 180 € im Jahr reduziert.“
Doch wie genau funktioniert das Ganze?
2. Technischer Aufbau: So erzeugen Split-Klimaanlagen Wärme aus Außenluft
Die wichtigsten Komponenten im Überblick
Ein Split-Klimagerät besteht grundsätzlich aus zwei Einheiten:
- Die Außeneinheit saugt Außenluft an und gewinnt mithilfe eines Wärmetauschers thermische Energie – auch bei Minusgraden.
- Im Inneren des Hauses sorgt das zweite Gerät (Inneneinheit) für die gleichmäßige Verteilung der erwärmten Luft.
Der gesamte Prozess wird über einen Kältemittelkreislauf gesteuert. In den meisten modernen Geräten kommt dabei das umweltfreundlichere Kältemittel R32 zum Einsatz – mit deutlich höherer Energieeffizienz als ältere Varianten.
Ein integriertes Umkehrventil erlaubt den Wechsel zwischen Heiz- und Kühlmodus – ideal also für den ganzjährigen Betrieb.
So läuft der Heizvorgang im Detail ab:
- Kalte Außenluft (z. B. bei 2 °C) wird über die Außeneinheit angesaugt.
- Das Kältemittel nimmt die vorhandene Wärme auf und wird verdampft.
- Ein Kompressor erhöht den Druck des Kältemittels – die Temperatur steigt auf bis zu 80 °C.
- Die Inneneinheit überträgt diese Wärme an den Raum.
- Das abgekühlte Medium fließt zurück zum Außengerät und der Kreislauf beginnt erneut.
Effizienz in Zahlen: Selbst bei niedrigen Temperaturen erreichen moderne Geräte einen COP-Wert von bis zu 4,5 – also 4,5 kWh Wärme aus nur 1 kWh Strom.
3. Splitgerät oder Wärmepumpe? Ein detaillierter Kostenvergleich
Um die Wirtschaftlichkeit zu verdeutlichen, werfen wir einen Blick auf eine beispielhafte Kostenrechnung für ein 120 m² großes Einfamilienhaus:
Posten | 4× Splitgeräte | Luft-Wasser-Wärmepumpe |
---|---|---|
Anschaffungskosten | 6.000 € (4×1.500 €) | 12.000 € |
Einbau & Inbetriebnahme | 3.000 € | 8.000 € |
Zubehör & Leitungen | 500 € | 3.000 € |
Jährlicher Stromverbrauch | 720 € (≈ 2.400 kWh) | 900 € (≈ 3.000 kWh) |
Wartungskosten p. a. | 200 € | 300 € |
Gesamtkosten (10 Jahre) | 17.200 € | 32.000 € |
Ergebnis: Die Splitlösung ist rund 14.800 € günstiger über 10 Jahre – bei vergleichbarer Heizleistung.
4. Installation Schritt für Schritt erklärt
Die Nachrüstung mit Splitgeräten lässt sich meist innerhalb von 1 bis 2 Tagen pro Einheit durchführen. Wer handwerklich begabt ist, kann durch Eigenleistung erhebliche Kosten sparen.
Ablauf der Montage im Überblick:
- Montage der Wandhalterung
- Wichtig: tragfähige Wand (min. 50 kg Last)
- Abstand für Luftzirkulation: ca. 15 cm zur Wand
- Leitungsverlegung vorbereiten
- Kältemittelleitungen (Kupferleitungen)
- Stromversorgung (mind. 3×2,5 mm² mit FI-Schutz)
- Kondensatleitung mit leichtem Gefälle nach außen
- Fachkräfte einschalten
- Kältetechniker für Anschluss & Vakuumierung (ca. 2–4 h)
- Elektriker für Stromanschluss (1–2 h)
Sparpotenzial: Wer Halterungen, Kernbohrung und Leitungswege vorbereitet, kann die Installationskosten um bis zu 40 % reduzieren.
5. Was tun bei Problemen? Typische Herausforderungen und Lösungen
1. Wärme „staut“ sich unter der Decke?
- Tipp: Geräte mit Schwenkfunktion wählen
- Optional: Deckenventilator oder kleiner Umluftlüfter für 50 €
2. Außengerät vereist im Winter?
- Automatische Abtaufunktion aktivieren
- Niemals mit heißem Wasser enteisen – Gefahr für Bauteile
3. Zu laut?
- Innengeräte laufen im Flüstermodus mit nur 19 dB
- Außengeräte erreichen 50–60 dB – mit Gummimatten oder Schallschutzbox deutlich leiser
6. Praxisbeispiel: So nutzt Dieter die Split-Technik im Altbau

Dieter, Eigentümer eines rund 100 Jahre alten Altbaus aus dem Jahr 1920, schildert ausführlich seine persönlichen Erfahrungen mit dem Umstieg auf eine moderne Heizlösung mittels Split-Klimageräten
- Wohnfläche: 65 m², mäßig gedämmt
- Frühere Heizkosten mit Ölheizung: rund 1.200 €/Jahr
Nachrüstlösung:
- 1× Midea 3,5 kW Gerät im Wohnbereich
- 1× Gree 2,5 kW Modell im Schlafzimmer
- Kosten: rund 2.100 € inkl. Installation
Zusätzlich ließ er eine PV-Anlage mit 6 kWp montieren. Ergebnis nach einem Jahr:
- Heizkosten sanken auf 160 €
- Mit Eigenstromnutzung sogar nur rund 90 €
- Zusätzlich angenehme Kühlung im Sommer (ca. 40 € Stromkosten)
„Die Räume sind in zehn Minuten warm. Ich hätte nie gedacht, dass eine Klimaanlage das schafft.“
7. Checkliste für Interessierte: Passt die Technik zu Ihrem Haus?
Checkliste für alle, die über einen Umstieg nachdenken: Ist Ihr Haus für den Einsatz von Split-Klimageräten als Heizlösung überhaupt geeignet?

✅ Geeignet wenn:
- Sie keine Zentralheizung oder Fußbodenheizung besitzen
- einzelne Räume flexibel beheizt werden sollen
- Platz für Außengeräte vorhanden ist (Balkon, Garten, Flachdach)
✅ Ihre Ziele:
- Heizkosten senken ohne Komplettsanierung
- günstige Nachrüstung (ab ca. 1.000 €/Raum)
- im Sommer auch kühlen können
❌ Weniger geeignet bei:
- regelmäßigen Tiefsttemperaturen unter –15 °C
- starker Zugluftempfindlichkeit
- Bedarf an zentraler Warmwassererzeugung
8. Fazit: Für wen lohnt sich der Umstieg auf Split-Heizen?
Für bestimmte Zielgruppen – etwa Besitzer älterer Häuser, Bewohner einzelner Etagenwohnungen oder Haushalte mit begrenztem Budget – können Split-Klimageräte eine besonders attraktive und wirtschaftlich sinnvolle Heizalternative darstellen.
- Altbau-Besitzer, die keine Fußbodenheizung nachrüsten wollen
- Wohnungen oder kleinere Häuser, in denen einzelne Zonen beheizt werden
- Nutzer mit Solaranlage, die möglichst viel Strom selbst verwenden möchten
Wichtig: Achten Sie beim Kauf auf die Energieeffizienzklasse A+++. Auch wenn solche Modelle rund 200 € mehr kosten – durch den geringeren Stromverbrauch zahlt sich die Investition in 2–3 Jahren aus.
Wichtig ist in 2025. So was muß nicht mehr sein!