Die Investition in eine eigene Photovoltaikanlage gilt als zukunftssicher – sie verspricht langfristige Ersparnisse, Unabhängigkeit vom Energieversorger und ein gutes Gewissen gegenüber der Umwelt. Doch was passiert, wenn bei der professionellen Installation Fehler passieren? Unser Fall zeigt: Selbst zertifizierte Fachfirmen sind nicht vor Pannen gefeit – und eine Solaranlage Reparatur kann aufwendiger werden als gedacht.






Das Projekt im Überblick
Komponente | Details |
---|---|
PV-Module | 13 Stück à 420 W (Gesamt: 5,46 kWp), monokristallin, MC4-Stecker |
Montagesystem | Aluminium-Schienen, dachparallele Montage, 15° Neigungswinkel |
Batteriespeicher | 17 kWh Lithium-Ionen (DC-gekoppelt, notstromfähig) |
Wechselrichter | 1-phasig, Hybrid-Modell (5,5 kW AC-Leistung) |
Monitoring-System | WLAN-fähig, App-Anbindung, Echtzeit-Datenlogging |
Montagezeit | Geplant: 2 Tage – Tatsächlich: 4 Tage (inkl. Rückbau und Nacharbeiten) |
Der Ablauf: Montage unter Zeitdruck
Das beauftragte Fachunternehmen startete pünktlich. Bereits am ersten Tag stand das Gerüst, die Dachfläche war vorbereitet, und die Montage der 13 Solarmodule wurde innerhalb weniger Stunden umgesetzt. Auch der Speicher im Keller wurde gestellt, verkabelt und mit dem Wechselrichter verbunden. Auffällig war jedoch, dass die Elektriker ohne Abschlussmessung oder Protokollierung das System „scharf“ schalteten.

Hinweis: Auf eine Inbetriebnahme mit Lastprüfung oder Monitoring-Einrichtung wurde verzichtet – ein folgenschwerer Fehler.
Der Fehler: Kein Strom trotz Sonne
Obwohl alle Module montiert waren und der Speicher betriebsbereit wirkte, kam im Keller kein Strom an. Die Monitoring-App zeigte keinerlei Einspeisung, der Wechselrichter meldete „keine DC-Spannung“. Erst nach mehreren Tagen entschlossen wir uns, einen unabhängigen Elektromeister zur Fehlersuche hinzuzuziehen.
Professionelle Fehlersuche im Detail
Prüfschritt | Methode | Ergebnis |
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DC-Spannung messen | Multimeter direkt an den Stringenden | 0 Volt – kompletter Strangausfall |
Durchgangsprüfung | Widerstandstest Modul 1–13 | Fehler zwischen Modul 7 und 8 erkannt |
Isolationswiderstand | Megger-Test bei 1.000 V DC | > 1 MΩ – kein Erdschluss |
Steckverbindungen | Sichtkontrolle + Stecktest | 1 beschädigtes Kabel, 1 falsch gesteckt |

Die Analyse ergab: Ein DC-Kabel war beim Verlegen gequetscht, ein weiteres schlicht falsch verbunden – die Folge: Null Strom, viel Frust.
Die Reparatur: Rückbau, Austausch, erneute Montage
Die Firma reagierte nach Druck professionell und trug die Kosten für die Nachbesserung. Das bedeutete aber:
- Neues Schutzgerüst (Kostenpunkt: 800 €)
- Komplette Demontage der 13 Module zur Kontrolle der Leitungen
- Austausch des fehlerhaften 6 mm²-Solarkabels (30 Meter, 120 €)
- Erneuerung von 5 MC4-Steckerpaaren (je 25 €)
- Neue Messung und Inbetriebnahme – diesmal mit Protokoll!
Gesamtkosten der Reparatur: rund 2.300 Euro – vollständig durch die Installationsfirma übernommen.
Monitoring & Ertrag nach erfolgreicher Inbetriebnahme
Seit der erfolgreichen Wiederinbetriebnahme liefert die Anlage im Sommer täglich zwischen 20 und 25 kWh Sonnenstrom. Der 17-kWh-Batteriespeicher wird an sonnigen Tagen vollständig gefüllt und deckt damit zuverlässig den Haushaltsverbrauch von morgens bis in die späten Abendstunden.
Die privaten Haushalte benötigten im Jahr 2023 etwa gleich viel Energie wie im Jahr 1990 und damit gut ein Viertel des gesamten Endenergieverbrauchs in Deutschland. Sie verwendeten mehr als zwei Drittel ihres Endenergieverbrauchs, um Räume zu heizen.
https://www.umweltbundesamt.de/daten/private-haushalte-konsum/wohnen/energieverbrauch-privater-haushalte
Die Monitoring-App zeigt die wichtigsten Werte auf einen Blick:
- Tagesertrag
- Ladezustand der Batterie
- Netzbezug (nahe 0 seit Mai 2025)
- CO₂-Einsparung in Echtzeit
Lessons Learned: Was wir jetzt besser machen würden
- Vertraglich Absichern:
Protokolle, Testläufe und Messwerte müssen Bestandteil des Abnahmeprotokolls sein. - Externe Kontrolle vor Freigabe:
Ein unabhängiger Prüfelektriker (Kosten ca. 250 €) kann Fehler früh erkennen. - Steckverbindungen mit Spezialwerkzeug prüfen:
Professionelle MC4-Zangen und Zugtester verhindern „lose Verbindungen“, die zu Lichtbögen führen können. - Monitoring frühzeitig aktivieren:
Fehlfunktionen lassen sich schneller erkennen, wenn Daten in Echtzeit bereitstehen.
Fazit: Die Solaranlage läuft – aber nur dank rechtzeitiger Solaranlage Reparatur
Was als einfaches PV-Projekt begann, entwickelte sich zu einem Fall für das Handbuch der Praxisfehler. Ohne die hartnäckige Fehlersuche und das Engagement des Elektromeisters hätte die Anlage monatelang keinen Strom geliefert. Die Solaranlage Reparatur war zwar ärgerlich, aber auch lehrreich.
Unser Tipp: Auch bei scheinbar reibungslosen Installationen lohnt sich ein kritischer Blick – Qualitätssicherung ist kein Extra, sondern Pflicht.