Verstopfte Abflüsse gehören zu den typischen Problemen in Mietobjekten. Mal läuft die Dusche nicht mehr ab, mal gluckert die Toilette, und manchmal steht sogar das Wasser im Keller. Für Mieter wie Vermieter stellt sich in solchen Momenten die gleiche Frage: Wer zahlt, wie läuft eine professionelle Reinigung ab und welche Regeln gelten überhaupt? Dieser ausführliche Überblick fasst alles zusammen – sachlich, neutral und mit vielen Details.
Typische Ursachen von Verstopfungen
Die meisten Rohrprobleme entstehen Stück für Stück. Ablagerungen aus Fett, Haaren, Seifenresten und Kalk setzen sich über lange Zeit fest und bilden harte Krusten. Besonders Küchenleitungen sind anfällig, wenn Essensreste oder Öle im Ausguss landen. In Badezimmern sammeln sich Haare, Hautschuppen und Seife zu einem zähen, grauen Pfropfen.

Bei älteren Gebäuden kommen zusätzliche Risiken dazu: Korrodierte Rohre, verzogene Leitungen oder Wurzeleinwuchs im Außenbereich. Gerade Häuser aus den 60er bis 80er Jahren haben oft ein Leitungssystem, das bereits an der Belastungsgrenze arbeitet.
Wer trägt die Kosten bei einer Verstopfung?
Im Mietrecht ist die Verantwortung klar geregelt. Mieter müssen zahlen, wenn das Problem durch falschen Gebrauch entstanden ist. Also etwa durch Feuchttücher im WC, Fett im Abfluss oder andere Fremdkörper, die dort nicht hingehören. Das Verursacherprinzip greift hier sehr streng.
Anders sieht es aus, wenn die Verstopfung durch altersbedingte Abnutzung entsteht oder wenn eine Hauptleitung betroffen ist. Dann ist der Vermieter zuständig. Auch bauliche Mängel zählen zu seiner Verantwortung. Wichtig ist, dass die Fachfirma vor Ort dokumentiert, wodurch die Verstopfung verursacht wurde. So lassen sich später Kosten klar zuordnen.
In Zweifelsfällen ist es sinnvoll, dass Mieter zunächst den Vermieter informieren und nicht auf eigene Faust teure Notdienste beauftragen. Sollte schnelles Handeln nötig sein, kann der Mieter zwar selbst eine Firma rufen, jedoch muss die Ursache unbedingt professionell festgehalten werden.
Wie läuft eine professionelle Rohrreinigung ab?
Eine Rohrreinigungsfirma arbeitet nach einem festen Ablauf, damit Leitungen nicht unnötig beschädigt werden.
Zuerst findet eine Sichtprüfung statt. Der Monteur hört sich an, seit wann die Probleme bestehen, welche Geräusche auftreten und an welcher Stelle das Wasser zurückstaut.
Danach folgt meist ein mechanischer Schritt: Eine Hand- oder Motorspirale wird eingeführt, um Verstopfungen direkt zu lösen. Wenn sich die Blockade tiefer im Rohr befindet, kommt eine Hochdruckspülung zum Einsatz. Dabei schießt Wasser mit starkem Druck durch die Leitung und löst Ablagerungen über mehrere Meter hinweg.
Falls der Verdacht auf Rohrschäden, Wurzeleinwuchs oder einen Rohrbruch besteht, wird eine Kamera eingesetzt. Damit lässt sich der Zustand des Rohrsystems genau erfassen. Das Ergebnis ist später wichtig für Mieter und Vermieter, besonders bei der Kostenfrage.
Zum Abschluss gibt es meistens eine kurze Beratung, wie man zukünftige Probleme vermeidet.
Was kostet eine Rohrreinigung wirklich?

Ein Rohrbruch kann schnell teuer werden, doch nicht jeder Leitungswasserschaden wird von der Versicherung übernommen. Besonders, wenn die Ursache unklar ist. https://www.bundderversicherten.de/de/gut-beraten/ratgeber/2023-01-19-immer-aerger-mit-den-alten-wurzeln-m2599.html
Die Preise unterscheiden sich je nach Aufwand und Tageszeit. Bei normalen Einsätzen tagsüber kann man für eine einfache Spiralenreinigung etwa 80 bis 150 Euro rechnen.
Eine Hochdruckspülung kostet zwischen 150 und 350 Euro.
Eine Kamerauntersuchung liegt meist bei 120 bis 250 Euro.
Aufwendige Wurzelarbeiten oder tiefsitzende Verstopfungen können dagegen 300 bis 1000 Euro erreichen.
Hinzu kommen mögliche Notdienstaufschläge am Wochenende oder nachts. Diese können 50 bis 150 Prozent betragen. Empfehlenswert ist daher immer ein Betrieb mit klaren Festpreisen und transparenten Anfahrtskosten.
Rechte und Pflichten im Überblick
Mieter müssen Verstopfungen sofort melden und dürfen keine chemischen Granulate verwenden, die Rohre beschädigen. Außerdem müssen sie sicherstellen, dass Sanitäranlagen ordnungsgemäß genutzt werden.
Vermieter wiederum sind dazu verpflichtet, eine funktionierende Abwasseranlage zur Verfügung zu stellen. Treten immer wieder Probleme auf, müssen Leitungen überprüft und gegebenenfalls saniert werden. Wenn die Toilette oder Dusche aufgrund einer Verstopfung nicht nutzbar ist, kann der Mieter in Extremfällen sogar eine Mietminderung geltend machen.
Wie man seriöse Firmen erkennt
Im Ernstfall zählt jeder Handgriff. Doch genau dann tappt man häufig in Kostenfallen. Seriöse Fachfirmen nennen klare Preise, bieten telefonische Vorabinfos und verlangen nicht sofortige Barzahlung. Auch regionale Einträge und Bewertungen helfen bei der Auswahl.
Gerade in Baden-Württemberg ist es sinnvoll, vorab eine regionale in Waiblingen eine Rohrreinigungsfirma finden zu können. Wer eine Nummer gespeichert hat, spart im Notfall wertvolle Zeit.
Unfaire Rohrreiniger sorgen immer wieder für Ärger. Einige Firmen erscheinen blitzschnell vor Ort, treiben die Preise dann jedoch ohne klare Begründung nach oben. Häufig fehlen transparente Kostenvoranschläge, und zusätzlich werden unnötige Arbeiten empfohlen. Verbraucherzentralen warnen regelmäßig vor solchen Praktiken und raten, vor einer Beauftragung auf feste Preise, erreichbare Ansprechpartner und eine nachprüfbare Firmenadresse zu achten.
Wie man Verstopfungen vorbeugt
Mit einfachen Maßnahmen lassen sich viele Probleme vermeiden. Dazu gehört, Fett niemals in den Abfluss zu gießen, Haarfilter in Dusche und Wanne zu nutzen und regelmäßig heißes Wasser durch Küchenleitungen zu spülen. In Badezimmern sollte man außerdem auf Feuchttücher verzichten. In Altbauten lohnt eine jährliche Rohrkontrolle.
Meine Meinung!
Ob Mieter oder Vermieter: Rohrreinigung gehört zum Alltag moderner Wohnobjekte. Wer Ursachen erkennt, Pflichten kennt und rechtzeitig eine zuverlässige Firma beauftragt, verhindert hohe Folgekosten. Ein klar strukturierter Ablauf, transparente Preise und eine fachliche Dokumentation sorgen dafür, dass Streitfälle gar nicht erst entstehen.