Alles, was du über Balkone wissen musst

Ein kleines Stück Freiheit vor der Haustür

Ach, Balkone! Dieses kleine Stück Freiheit direkt vor der Haustür. Ob mit der Morgenzeitung, dem ersten Kaffee, einem kühlen Bier am Abend oder einfach zum Relaxen – ein Balkon steigert das Lebensgefühl enorm. Doch Balkon ist nicht gleich Balkon. Bauweise, Material und die rechtlichen Vorgaben entscheiden darüber, wie komfortabel, langlebig und sicher der Balkon am Ende ist.

Bauarten: Von klassisch bis modern

Die Bauweise eines Balkons beeinflusst Optik, Funktion und Kosten. Anbaubalkone sind der Klassiker: Sie werden direkt an die Fassade gesetzt und von Konsolen oder Stützen getragen. Sie sind vergleichsweise günstig, bergen aber das Risiko von Kältebrücken, die zu Schimmel führen können. Auskragende Balkone, bei denen die Bodenplatte quasi aus der Geschossdecke herausragt, wirken besonders modern, weil keine Stützen den Blick nach unten stören. Sie sind langlebiger, thermisch besser gelöst, erfordern aber eine aufwendige Statik und sind meist nur im Neubau realisierbar.

Balkongeländer sollen primär Schutz bieten. Entsprechende Vorschriften regeln die Höhe und den Abstand der Geländerstäbe. https://www.tuvsud.com/de-de/indust-re/bautechnik-info/allgemeine-bautechnik/treppen-bruestungen-gelaender/gelaender

Loggien hingegen sind in die Gebäudestruktur integriert – die Seitenwände und die Decke gehören zum Haus. Sie bieten maximalen Wind- und Wetterschutz, sind besonders privat, aber oft etwas dunkler, da weniger Sonne hineinkommt. Französische Balkone sind minimalistisch: Nur ein Geländer vor einer bodentiefen Tür. Man kann nicht hinausgehen, gewinnt aber Licht, Luft und das Gefühl von mehr Weite.

Materialien: Stabilität trifft Design

Die Wahl der Materialien beeinflusst nicht nur das Aussehen, sondern auch Pflege und Haltbarkeit. Moderne Geländer aus Glas lassen Licht durch und wirken elegant, müssen aber regelmäßig geputzt werden. Stahl und Aluminium sind langlebig, pflegeleicht und robust. Holz verleiht Wärme, benötigt aber regelmäßige Pflege. Wer Sichtschutz möchte, greift häufig zu einem Sichtschutzelement aus pulverbeschichtetem Aluminium, das farbbeständig, wetterfest und nahezu wartungsfrei ist – eine elegante und praktische Lösung, die lange Freude bereitet. Auch beim Bodenbelag gibt es Unterschiede: Beton und Fliesen sind pflegeleicht, Holz oder WPC angenehm warm, können aber bei Nässe rutschig sein.


Neubau vs. Altbau: Unterschiede beim Balkonbau

Beim Neubau ist die Planung unkompliziert. Architekten berücksichtigen Statik, Material und Gestaltung von Anfang an. Die Statik der Geschossdecke, der Balkonboden und Geländer werden präzise berechnet, Abdichtungen eingeplant und ggf. ein Sichtschutzelement aus pulverbeschichtetem Aluminium integriert. Alles wird gleich mitgenehmigt, und die Gefahr späterer Probleme wie Schimmel oder Rost ist gering.

Im Altbau wird es komplizierter. Hier kommt es auf die bestehende Bausubstanz an. Konsolenbalkone, bei denen Träger tief in die Fassade eingebunden werden, sind sehr stabil, aber invasiv. Aufgeständerte Balkone stehen auf eigenen Stützen, ideal für Erdgeschosswohnungen. Schmale Balkone oder Juliet-Balkone sind elegante Lösungen für bodentiefe Fenster, oft genehmigungsfreundlich und platzsparend.


Rechtliche Aspekte: Genehmigung und Bauantrag

Warum eine Baugenehmigung meist nötig ist

  • Bauliche Anlage:Ein Balkon gilt als bauliche Anlage, deren Anbau eine Veränderung am bestehenden Gebäude darstellt. 
  • Statische Auswirkungen:Der Anbau eines Balkons greift in die Statik des Gebäudes ein, was eine statische Berechnung und den entsprechenden Nachweis erfordert. 
  • Nachbarrecht und Abstandsflächen:Balkone ragen oft über den bestehenden Gebäudeumriss hinaus und können Abstandsflächen zu Nachbargrundstücken betreffen, was die Rechte der Nachbarn berührt. 
  • Behördliche Vorschriften:Die Bauordnungen der Länder legen fest, dass solche permanenten Änderungen genehmigungspflichtig sind. 

Balkone zählen zu den baulichen Anlagen. Das bedeutet: Fast immer ist eine Baugenehmigung nötig. Die wichtigsten Punkte:

  • Statik prüfen: Träger, Konsolen und Bodenplatten müssen vom Statiker berechnet werden.
  • Abstandsflächen: Der Balkon darf Nachbargrundstücke nicht beeinträchtigen.
  • Brandschutz: Vor allem bei Holz oder angrenzenden Gebäudeteilen relevant.
  • Optische Wirkung: Das Bauamt prüft, ob der Balkon zum Stadtbild passt.

Ein Balkon ohne Genehmigung kann teuer werden – Rückbau und Bußgelder drohen. Deshalb gilt: Vor jeder Planung zuerst beim örtlichen Bauamt nachfragen.


Haltbarkeit und Pflege

Balkone sind extremen Belastungen ausgesetzt: Sonne, Regen, Frost und Streusalz im Winter hinterlassen Spuren. Typische Schäden sind Rost an Trägern, Abplatzungen am Beton und undichte Fugen. Eine gute Abdichtung und hochwertige Materialien verlängern die Lebensdauer. Generell sollte der Belag alle 20–30 Jahre erneuert werden, Rostschutz und Fugen regelmäßig kontrolliert werden. Reparaturen immer von Fachleuten durchführen lassen.


Tabelle: Übersicht Balkontypen, Material und Eigenschaften

BalkontypMaterial GeländerBesonderheitVor- & Nachteile
AnbaubalkonStahl, Holz, GlasKlassisch, günstigGefahr Kältebrücke, Schimmel
Auskragender BalkonAluminium, Stahl, GlasModern, ohne StützenTeuer, nur Neubau
LoggiaGlas, Holz, AluminiumEingezogen, geschütztWeniger Sonne, dunkler
Französischer BalkonAluminium, Stahl, GlasNur Geländer, LichtgewinnKeine Fläche für Stühle
SichtschutzelementPulverbeschichtetes AluminiumPrivatsphäre, pflegeleichtOptional, dekorativ

Diagramm: Balkontypen vs. Nutzungsmöglichkeiten

Balkontypen Diagramm

Ein Balkon ist also viel mehr als nur ein kleines Podest vor der Tür. Mit dem richtigen Material, einer durchdachten Bauweise – egal ob Neubau oder Altbau – und einer sauberen Genehmigung vom Bauamt kann man viele Jahre Sonne, Luft und Privatsphäre genießen. Ein Sichtschutzelement aus pulverbeschichtetem Aluminium sorgt dabei für zusätzlichen Komfort, schützt vor neugierigen Blicken und ist gleichzeitig pflegeleicht. Prost auf die eigene kleine Auszeit auf dem Balkon!