Rollladen, Jalousien und Markisen: Mehr als nur Sichtschutz

Die Entscheidung für Rollladen, Jalousien oder Markisen ist eine der wirkungsvollsten Investitionen an der Gebäudehülle. Viele Bauherren sehen sie primär als Sicht- und Sonnenschutz, doch aus fachlicher Sicht sind sie ein zentrales Element für Energieeffizienz, Wohnkomfort und Sicherheit. Die fachgerechte Montage ist dabei der entscheidende Faktor, der über Erfolg oder Misserfolg entscheidet.

Gerade bei der Umsetzung solcher Projekte ist die Wahl des richtigen Partners entscheidend. Ein lokales Fachunternehmen, das von der Planung bis zur Montage alles aus einer Hand anbietet, ist oft die beste Garantie für ein langfristig zufriedenstellendes Ergebnis. So bietet beispielsweise ein Unternehmen für Rolladen in Eichenau  genau diese umfassende Expertise und steht für die hier beschriebene handwerkliche Sorgfalt.

Die Grundfunktionen: Was bringt was?

Bevor wir in die Tiefe der Montage gehen, eine klare Abgrenzung:

  • Rollladen: Der Allrounder für Sicherheit, Wärme- und Schallschutz. Ein geschlossener Rollladen erzeugt eine stillgelegte Luftschicht vor dem Fenster, die im Winter als zusätzlicher Wärmepuffer dient und im Sommer die Hitze abhält. Moderne Systeme mit Wabenprofilen steigern diesen Effekt erheblich.
  • Jalousien (auch Raffstores genannt): Der flexible Lichtregisseur. Durch verstellbare Lamellen können Sie Licht und Privacy exakt steuern. Sie bieten weniger Wärme- und Schallschutz als Rollladen, sind aber unschlagbar, wenn es um die Beleuchtungssituation im Raum geht.
  • Markisen: Der Außen-Sonnenschutzexperte. Sie halten die solare Einstrahlung bereits vor der Fensterscheibe ab und verhindern so effektiv die Aufheizung der Innenräume. Eine Terassenmarkise schafft zudem wohnlichen Außenraum.

2024 war das heißeste Jahr in Deutschland seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881. Die Durchschnittstemperatur lag um 0,3°C höher als im bisherigen Rekordjahr 2023. Vor allem die heißen Hochsommertage setzen immer mehr Menschen zu – tagsüber fühlen sie sich zuhause nicht wohl und nachts ist an erholsamen Schlaf nicht zu denken. Es gibt jedoch Abhilfe. https://rs-fachverband.de/verband/pressearbeit

Der Kern der Sache: Die Montage – Wo und Wie?

Die Montageart ist die erste und wichtigste Entscheidung. Sie beeinflusst die Statik, die Optik und die Funktionalität des gesamten Systems.

1. Die Aufsatzkonstruktion (beim Neubau und energetischer Sanierung)
Hier wird der Rollladenkasten auf den sturzseitigen Laibungskopf gesetzt. Dies ist die königsdisziplin im Neubau.

  • Vorteile: Optimaler Witterungsschutz für den Kasten, da er unter der Dachabdichtung bzw. der vorgehängten Fassade verschwindet. Höchste Stabilität, da die Last direkt auf der Wand aufliegt. Sauberste, architektonisch integrierte Optik.
  • Montage-Hinweis: Diese Planung muss vor der Erstellung des Dachüberstands bzw. der Fassadenverkleidung erfolgen! Der Architekt und der Rollladenbauer müssen hier Hand in Hand arbeiten. Oft wird ein sogenannter „Blendrahmeneinschub“ vorbereitet, in den der Kasten später eingeschoben und justiert wird.

2. Die Vorbaukonstruktion (im Altbau und bei nachträglicher Montage)
Der Klassiker. Der Kasten wird vor die Wand, direkt über dem Fenster, montiert.

  • Vorteile: Einfach nachzurüsten, keine aufwändigen Eingriffe in die Bausubstanz.
  • Montage-Hinweis: Entscheidend ist die Wahl des richtigen Befestigungsmaterials und das Auffinden eines soliden Untergrunds. Bei Wärmedämmverbundsystemen (WDVS) müssen spezielle Langschaftdübel verwendet werden, die durch die Dämmschicht hindurch im tragenden Mauerwerk verankern. Eine Befestigung nur in der Dämmschicht ist wackelig und führt zu Schäden. Bei Klinkerfassaden muss oft in die Fuge gebohrt werden.

3. Die Einbaukonstruktion (in die Laibung)
Der Rollladenkasten wird seitlich in die Fensterlaibung eingelassen.

  • Vorteile: Sehr unauffällige Lösung, der Rollladen „verschwindet“ optisch im Fensterrahmen.
  • Montage-Hinweis: Nur möglich, wenn die Laibung tief genug ist (mindestens 10-12 cm). Erfordert präzises Stemm- oder Fräsarbeit im Mauerwerk. Achtung: Bei unsachgemäßer Ausführung besteht die Gefahr, die Fensterbank zu beschädigen oder Wärmebrücken zu schaffen.

Tabelle: Montagearten im Überblick – Anwendung und fachliche Bewertung

MontageartTypische AnwendungVorteileKritische Punkte & Fachhinweise
AufsatzkonstruktionNeubau, KfW-Effizienzhaus, SanierungBeste Optik, beste Witterungsbeständigkeit, hohe StabilitätPlanung im Rohbau-Stadium notwendig. Abstimmung mit Dachdecker/Fassadenbauer essentiell.
VorbaukonstruktionAltbau, Nachrüstung, alle GebäudeartenEinfache Nachrüstbarkeit, universell einsetzbarStatik am WDVS! Nur mit tief im Mauerwerk verankerten Dübeln befestigen. Optisch weniger elegant.
EinbaukonstruktionAltbau mit tiefen Laibungen, manche Neubau-FensterSehr unauffällig, platzsparendAusreichende Laibungstiefe erforderlich. Risiko von Wärmebrücken und Beschädigung des Fensters.

Die Antriebsfrage: Elektro vs. Manuell – Eine Komfort- und Zukunftsentscheidung

Die Wahl des Antriebs ist heute fast keine Frage mehr des Preises, sondern der Bauweise.

  • Manuell (Gurt oder Kurbel): Einfach, robust und wartungsarm. Im Altbau eine solide Lösung. Nachteil: Bei großen oder hoch gelegenen Fenstern unpraktisch.
  • Elektrisch: Der Standard im modernen Neubau. Ein Elektroantrieb im Rollladenkasten (Rohrmotor) wird per Funk oder Kabel an einen Taster angeschlossen.
  • Fachlicher Tipp zur Elektro-Installation: Planen Sie die Leitungsführung für kabelgebundene Lösungen vor dem Verputzen ein. Ein Leerrohr vom Schalter zur Kastenposition ist Gold wert. Bei Funklösungen achten Sie auf die Reichweite und die Möglichkeit, z.B. eine zentrale Haussteuerung (Smart Home) anzubinden. Ein Rohrmotor mit Stromrücklauf (er hält die Position auch bei Stromausfall) ist empfehlenswert.

Das Bild-Diagramm: Schematischer Aufbau einer fachgerechten Aufsatzkonstruktion

  +------------------------------------+  <-- Dachuntersicht / Traufe
  |                                    |
  |            Rollladenkasten         |  <-- Wird auf den Sturz aufgesetzt
  |              (verkleidet)          |
  +-----------------[ ]----------------+  <-- Führungsschienen beidseitig
  |               |    |
  |               |    |
  |               |    |
  |            Rollladenpanzer         |  <-- Läuft in den Schienen
  |               |    |
  |               |    |
  +------------------------------------+  <-- Fenstersturz / Wand
  |                                    |
  |              Fenster               |
  |                                    |
  +------------------------------------+

Erläuterung: Dieses Diagramm verdeutlicht, warum die Aufsatzkonstruktion so robust ist: Der Kasten liegt formschlüssig auf der tragenden Wand (Sturz) auf und ist von oben durch die Dachkonstruktion vollständig geschützt. Die Führungsschienen sind windsicher mit der Fassade verbunden.

Fazit aus der Praxis

Egal ob Altbau oder Neubau: Rollladen, Jalousien und Markisen sind eine Investition in die Wertigkeit Ihrer Immobilie. Gehen Sie das Projekt strategisch an:

  • Im Neubau: Beziehen Sie den Sonnenschutz-Experten frühzeitig in die Planung ein, idealerweise parallel zur Fensterauswahl. So vermeiden Sie teure Nachbesserungen und nutzen das volle Potential für Energieeffizienz und Komfort.
  • Im Altbau: Lassen Sie den Zustand der Fassade und die statischen Gegebenheiten von einem Fachmann begutachten. Eine Vorbaukonstruktion am WDVS erfordert fundiertes Know-how, um spätere Schäden zu vermeiden.

Eine fachgerecht geplante und montierte Anlage ist ein zuverlässiger Begleiter für Jahrzehnte – mehr als nur ein „Vorhang“, sondern ein aktiver Teil Ihrer Gebäudehülle.